19.10.2023
Einsamkeit vorbeugen - für Abwechslung in der Senioren-WG sorgen
Im Alter verändert sich das Leben. Die Kinder sind erwachsen und haben längst eine eigene Familie. Gegen Einsamkeit helfen Begegnungen mit Freunden, Hobbys und Reisen. Im höheren Lebensalter sind viele Menschen jedoch in ihrer Mobilität eingeschränkt oder pflegebedürftig. Dennoch gibt es Möglichkeiten, nicht allein, aber in häuslicher Umgebung zu leben und den Lebensabend abwechslungsreich zu gestalten.
Den Lebensabend abwechslungsreich gestalten
Wohnungs- und Hausgemeinschaften sowie klassische WGs erfreuen sich nicht nur bei Studierenden großer Beliebtheit. Für viele Seniorinnen und Senioren ist eine Wohngruppe eine interessante Alternative zum Altenheim. Als Senioren-WG geeignet sind barrierefreie Häuser und Wohnungen, die zudem weitere Einrichtungen für ältere oder pflegebedürftige Menschen aufweisen. Jedem Bewohner steht ein eigenes WG-Zimmer zur Verfügung. Küche, Wohnzimmer, Bäder, Balkon und Terrasse werden gemeinsam genutzt. In einer Senioren-Wohngemeinschaft können ältere Menschen trotz Pflege leichter leben. Personen, die eine intensivere Betreuung benötigen, können in eine Demenz-WG oder in eine Pflege-Wohngemeinschaft ziehen. Mit Gleichaltrigen zusammenzuleben und gemeinsam etwas zu unternehmen, verbessert die Beziehungen. Doch welche Hobbys kommen für pflegebedürftige Menschen überhaupt infrage? Die Fähigkeit, eigenständig zu handeln, nimmt mit dem Grad der Pflegebedürftigkeit ab. Lange Spaziergänge sowie sportliche Aktivitäten sind bei eingeschränkter Mobilität kaum möglich. Langweilig muss der Alltag in einer Pflege-WG jedoch nicht sein. Beschäftigung ist wichtig, um geistig fit zu bleiben. Auch bei leichter Demenz sind Tätigkeiten wie Basteln, Malen oder Kochen unter Anleitung möglich. Hobbys wie Singen und Tanzen machen Spaß und sorgen für Geselligkeit. Dabei geht es nicht um Leistung oder ums Gewinnen, sondern einfach um mehr Lebensfreude. Ein kleines Tagesprogramm, das bei Bedarf verändert werden kann, trägt zur Abwechslung bei.
Neue Hobbys bringen Hoffnung ins Leben
Sozialer Rückzug bedeutet Einsamkeit und ist mit negativen Gefühlen verbunden. Vor allem für pflegebedürftige Menschen ist es schwierig, zwischenmenschliche Kontakte aufrechtzuerhalten. Aufgrund körperlicher oder mentaler Einschränkungen sind keine Reisen oder Besuche bei Verwandten und Freunden möglich. Die Wohngemeinschaft ist daher ein wichtiger Anker für Senioren, die auf pflegerische Unterstützung angewiesen sind. Die Senioren-WG wird zur lieb gewonnenen Heimat, die Rückzugsmöglichkeiten oder Gespräche bietet. Neue, interessante Hobbys bringen Hoffnung ins Leben. Auch mit 70 oder 80 ist es möglich, neue Fähigkeiten zu erlernen. Die Lernfähigkeit lässt zwar im Alter nach, dies bedeutet jedoch nur, dass das Lernen etwas länger dauert. Die Pflege kann ältere Menschen dabei unterstützen, etwas Neues auszuprobieren. Mut machen und sich gemeinsam über Erfolge freuen, ist motivierend. In einer Seniorengruppe unter Gleichaltrigen fällt es leichter, aktiv zu werden. Das Fernsehgerät im Wohnzimmer darf auch mal ausgeschaltet bleiben. Viel spannender sind Ratespiele, Geschichten erzählen oder vorlesen. Meistens haben Senioren in ihrem Leben vieles erlebt und erfahren. Warum nicht einmal über die schönsten Erlebnisse im Leben erzählen und Erfahrungen mit anderen teilen? Meditieren hebt die Stimmung und verbessert den Umgang mit Emotionen. Achtsamkeit tut jedem Menschen gut. Meditationsübungen sind einfach erlernbar und können in jeder Situation angewendet werden. Bei Traurigkeit oder dem Gefühl, nicht mehr leistungsfähig zu sein, ist Humor wichtig. Frohsinn ist ansteckend und erleichtert den Umgang mit schwierigen Ereignissen. Als lustige Indoor-Aktivitäten sind Karten- und Ratespiele oder das Einüben einfacher Theater-Szenen geeignet, für gute Stimmung zu sorgen.
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